Managementmethode „Hoshin-Kanri“

Hoshin-Kanri ist eine japanische Managementmethode, die auch als „Richtungspolitik“ oder „Richtungssteuerung“ bezeichnet wird. Sie dient dazu, die strategischen Ziele eines Unternehmens festzulegen und die Umsetzung dieser Ziele auf allen Ebenen der Organisation zu gewährleisten.

Der Begriff „Hoshin“ bedeutet „Richtung“ oder „Kompassnadel“, während „Kanri“ für „Verwaltung“ oder „Steuerung“ steht. Hoshin-Kanri wurde in den 1960er Jahren in Japan entwickelt und hat seitdem weltweit an Bedeutung gewonnen.

Das Hoshin-Kanri-Modell beinhaltet mehrere Schritte. Zunächst werden die strategischen Ziele des Unternehmens festgelegt, die oft als „Breakthrough-Ziele“ bezeichnet werden. Diese Ziele sollten anspruchsvoll, aber realistisch sein und die langfristige Ausrichtung des Unternehmens widerspiegeln.

Dann werden diese Ziele in einen Aktionsplan übersetzt. Dieser Plan beinhaltet konkrete Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, um die strategischen Ziele zu erreichen. Die Verantwortlichkeiten und Zeitpläne werden klar definiert.

Die nächste Phase besteht darin, den Aktionsplan auf alle Ebenen der Organisation zu übertragen. Dies erfolgt durch die Kommunikation und den Dialog zwischen Führungskräften und Mitarbeitern. Jeder Mitarbeiter soll verstehen, wie seine Arbeit zur Erreichung der strategischen Ziele beiträgt.

Während der Umsetzung des Aktionsplans werden regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass die Ziele erreicht werden. Dieser Prozess wird oft als „PDCA-Zyklus“ bezeichnet, was für Planen (Plan), Umsetzen (Do), Kontrollieren (Check) und Anpassen (Act) steht.

Hoshin-Kanri fördert eine ganzheitliche und langfristige Perspektive auf die Unternehmensführung. Es ermöglicht es Unternehmen, ihre strategischen Ziele zu definieren, die Aktivitäten auf allen Ebenen auszurichten und die Fortschritte kontinuierlich zu überwachen. Durch diese Methode können Organisationen ihre Leistungsfähigkeit verbessern und ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Hoshin-Kanri und Scrum

Hoshin-Kanri und Scrum sind zwei unterschiedliche Managementansätze, die in verschiedenen Kontexten verwendet werden. Hier ist eine Erklärung, wie sie miteinander in Verbindung gebracht werden können:

Hoshin-Kanri ist eine Methode zur strategischen Planung und Steuerung eines Unternehmens. Es konzentriert sich darauf, die Unternehmensziele festzulegen, Aktionspläne zu entwickeln und die Umsetzung auf allen Ebenen der Organisation zu überwachen. Hoshin-Kanri ist eher hierarchisch und zielt darauf ab, die gesamte Organisation in eine bestimmte Richtung auszurichten.

Scrum hingegen ist ein agiles Projektmanagement-Framework, das oft in der Softwareentwicklung eingesetzt wird. Es basiert auf iterativem und inkrementellem Arbeiten und betont die Zusammenarbeit im Team, die Flexibilität bei sich ändernden Anforderungen und die kontinuierliche Verbesserung. Scrum ist eher auf die operative Ebene ausgerichtet und ermöglicht es Teams, effektiv und effizient zusammenzuarbeiten, um Projekte umzusetzen.

Obwohl Hoshin-Kanri und Scrum unterschiedliche Ansätze haben, können sie ergänzend eingesetzt werden, um eine ganzheitliche Unternehmensführung zu ermöglichen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie sie zusammenarbeiten können:

  1. Übersetzung von Hoshin-Zielen in Scrum-Aktionspläne: Die strategischen Ziele, die im Hoshin-Kanri-Prozess definiert wurden, können in konkrete Aktionspläne übersetzt werden, die mit Hilfe von Scrum umgesetzt werden. Diese Aktionspläne werden in Form von Backlogs und Sprints organisiert, um die Umsetzung zu erleichtern.
  2. Scrum als Umsetzungsmechanismus für Hoshin-Ziele: Scrum-Teams können beauftragt werden, spezifische Ziele aus dem Hoshin-Plan umzusetzen. Sie arbeiten in Sprints, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen und regelmäßig Feedback zu geben. Dies ermöglicht eine schnellere Umsetzung der Hoshin-Ziele.
  3. Kontinuierliche Verbesserung durch Scrum: Scrum fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und ermöglicht es Teams, regelmäßig zu reflektieren und ihre Arbeitsweise anzupassen. Dies kann auch auf den Hoshin-Kanri-Prozess angewendet werden, um sicherzustellen, dass die strategischen Ziele regelmäßig überprüft und angepasst werden, wenn neue Erkenntnisse gewonnen werden.

Hoshin-Kanri und Kanban

Auch hier handelt es sich um zwei unterschiedlichen Methodenansätze, die in der Unternehmensführung und im Projektmanagement eingesetzt werden können.

Kanban ist ein System zur Visualisierung und Steuerung des Arbeitsflusses. Es basiert auf dem Konzept von Karten (Kanban-Karten), die den Fortschritt von Aufgaben oder Projekten darstellen. Kanban unterstützt die Transparenz, den WIP-Limit (Work-in-Progress) und die kontinuierliche Verbesserung.

Hoshin-Kanri und Kanban können auf verschiedene Weise miteinander verbunden werden:

  1. Visualisierung der Hoshin-Ziele mit Kanban: Die strategischen Ziele, die im Hoshin-Kanri-Prozess definiert wurden, können mit Hilfe von Kanban-Boards visualisiert werden. Jedes Ziel kann als separate Karte dargestellt werden, mit Informationen wie Ziel, Fortschritt und Verantwortlichen. Dadurch wird eine klare Sichtbarkeit und Transparenz über die Ziele und den Fortschritt ermöglicht.
  2. Verknüpfung von Hoshin-Zielen mit Kanban-Aufgaben: Die Hoshin-Ziele können in konkrete Aufgaben und Aktivitäten heruntergebrochen werden, die mit Kanban verwaltet werden. Jedes Ziel kann in kleinere Aufgaben aufgeteilt werden, die auf den Kanban-Karten dargestellt werden. Dies ermöglicht eine bessere Nachverfolgung und Überwachung des Fortschritts auf operativer Ebene.
  3. Anwendung von Kanban-Prinzipien auf den Hoshin-Kanri-Prozess: Kanban-Prinzipien wie das Begrenzen des Work-in-Progress und das Fördern der kontinuierlichen Verbesserung können auf den Hoshin-Kanri-Prozess angewendet werden. Zum Beispiel können die Anzahl der gleichzeitig verfolgten Ziele begrenzt und regelmäßige Überprüfungen durchgeführt werden, um den Fortschritt zu bewerten und Anpassungen vorzunehmen.

Fazit

Diese drei Ansätze können auf verschiedene Weise miteinander kombiniert werden, um eine effektive Unternehmensführung und Projektumsetzung zu ermöglichen.

Beispielsweise können Hoshin-Kanri-Prinzipien verwendet werden, um strategische Ziele festzulegen und zu überwachen, während Kanban und Scrum als operative Tools zur Umsetzung und Verbesserung dienen können.

Die konkrete Anwendung hängt von den Bedürfnissen und der Kultur des Unternehmens ab.